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01 / 2021
REUTLINGEN-HERBERTINGEN NEWSLETTER
SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN,
 
2020 war kein leichtes Jahr. Corona hat uns allen sehr viel abverlangt und wird dies vorerst auch weiterhin tun. Natürlich hat das Virus auch vor unserer Baustelle zwischen Reutlingen und Herbertingen nicht Halt gemacht. Alle Arbeitsschritte mussten angepasst werden, um den Baustellenbetrieb aufrecht zu erhalten. So konnten wir die Bauarbeiten zwar ohne größere Verzögerungen fortsetzen. Eine Bausprechstunde bei Ihnen war aber leider aufgrund der Pandemie nicht möglich.
 
Wie sind nun die Aussichten für 2021? Da wir nach wie vor im Zeitplan liegen, werden wir im Sommer dieses Jahres die Inbetriebnahme der neuen Leitung feiern können. Mit dem ersten Licht am Ende des Tunnels bleibt zudem die Hoffnung, dass wir bald wieder unserem Alltag nachgehen und auch den Dialog bei Ihnen vor Ort wiederaufnehmen können.
 
Bis es soweit ist, stehen wir Ihnen aber natürlich wie gewohnt gerne telefonisch für Fragen und Anregungen zur Verfügung. In jedem Fall hoffen wir, dass Sie und Ihre Familien einen guten Start in das Jahr 2021 hatten und freuen uns schon jetzt auf ein persönliches Wiedersehen. Bleiben Sie gesund!
 
Freundliche Grüße
 
Ihr Jörg Weber
Amprion GmbH / Projektkommunikation
Jörg Weber
Amprion GmbH
Projektsprecher BW
T +49 231 5849 12933
Auf der Zielgeraden
Inbetriebnahme rückt näher
Seit Ende 2018 verändert sich auf der Schwäbischen Alb und in der Donauebene das Erscheinungsbild der historischen Nord-Süd-Leitung. Der 61 Kilometer lange Ersatzneubau ist eine Verwandlung im großen Stil und derzeit eines der größten Infrastrukturprojekte der Region. Kontinuierlich sind in den vergangenen zwei Jahren die neuen Masten in die Höhe gewachsen, während bereits ein Großteil der 220 alten Masten nach 90 Jahren Dienstzeit Schritt für Schritt in den verdienten Ruhestand verschwunden ist. Vier der alten Masten bleiben jedoch auf der Eninger Wieder als historisches Industriedenkmal erhalten. Jetzt steht die Verwandlung nach rund zwei Jahren Bauzeit planmäßig kurz vor der Vollendung: 177 von 181 neuen Masten sind fertiggestellt, in den Umfahrungsabschnitten liegen sogar bereits die neuen Leiterseile auf.
Die alte Leitung mussten wir ab Mitte Oktober zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit letztmalig wieder in Betrieb nehmen, weil in der kalten Jahreszeit der Energiebedarf steigt – wir alle heizen mehr und haben länger das Licht an. Höhenarbeiten in der bestehenden Achse sind jedoch nur möglich, wenn die Leitung spannungsfrei geschaltet ist. Die Arbeiten laufen daher zurzeit nur am Boden weiter. Ab März erhalten wir dann wieder Freischaltungen und können die Stockung der letzten Masten und den Zug der restlichen Leiterseile (insgesamt mehr als 1.400 km) in Angriff nehmen, bevor wir in diesem Sommer die Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Leitung feiern können.
Baustelle trotzt Corona
Gesundheitsschutz sichergestellt
Die Corona-Pandemie traf im vergangenen Jahr die ganze Gesellschaft unerwartet. Für ein großes Infrastrukturprojekt wie unseren Ersatzneubau bedeutete dies eine große Herausforderung in der Organisation und Umsetzung: Der Gesundheitsschutz der Kolleginnen und Kollegen vor Ort hatte dabei selbstverständlich absolute Priorität. Zusätzlich stellten Grenzkontrollen und die teils andere Dynamik der Pandemie in unseren Nachbarländern die Personallogistik des multinationalen Projektteams auf die Probe. Gleichzeitig musste der Fortschritt der Bauarbeiten sichergestellt werden. Denn der Zeitplan für den Ersatzneubau ist eng. Die Leitung wird für die sichere Stromversorgung in Baden-Württemberg gebraucht.
 
Klar war auch: Abstände sind auf einer laufenden Baustelle nicht einzuhalten – schon gar nicht in luftiger Höhe auf dem Mast. Daher haben die vor Ort tätigen Baufirmen mit großem Engagement ausgeklügelte Hygienekonzepte entwickelt. Die Monteurinnen und Monteure wurden in feste Arbeitsteams eingeteilt. Durch dieses Vorgehen konnten die Kontakte jedes Einzelnen auf das notwendige Mindestmaß reduziert und die Nachverfolgbarkeit sichergestellt werden, ohne die üblichen Arbeitsabläufe am Mast einzuschränken. Dass die Baustelle noch immer voll im Zeitplan liegt, ist dabei der beste Beweis für die Wirksamkeit der Schutzkonzepte.
 
Ohne das Engagement und den großen Teamgeist aller Beteiligten wäre dies nicht möglich gewesen. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle bei den Baufirmen und den zuständigen Behörden herzlich bedanken!
Delegation aus Stuttgart
Umweltministerium besucht Baustelle
Kurz vor der Wiederinbetriebnahme für den Winter kam am 30. September 2020 noch einmal hoher Besuch aus der Landeshauptstadt auf die laufende Baustelle – angesichts der näher rückenden Fertigstellung zudem eine der letzten Gelegenheiten, eine Maststockung live zu verfolgen. In Münsingen nahmen hochrangige Vertreter der projektbeteiligten Unternehmen eine Delegation des baden-württembergischen Umweltministeriums mit Ministerialdirektor und Amtschef Helmfried Meinel sowie Abteilungsleiter Karl Greißing in Empfang. Treffpunkt war das Baulager unseres Baudienstleisters Omexom.
Nach einer Begrüßung und Sicherheitseinweisung durch den Leiter Leitungsbau bei Amprion, Dr. Christoph Gehlen, ließen Kollegen aus dem Projekt die Planungsphase des Projektes Revue passieren und berichteten über die Öffentlichkeitsbeteiligung und Artenschutzbegleitung des Genehmigungsverfahrens. Ein kurzer Impuls zu den Corona-Schutzvorkehrungen auf der Baustelle zeigte zudem auf, wie auch während der Pandemie bisher ein durchgängiger Baustellenbetrieb sichergestellt werden konnte.
Nach einer Stärkung ging es dann mit Helm, Weste und dem nötigen Sicherheitsabstand auf die Baustelle. Dort stellte Projektleiter Klaus Ludwig den sichtlich beeindruckten Gästen aus Stuttgart die letzte Maststockung im Bauabschnitt der Omexom und einen Seilzug vor. Projektsprecher Jörg Weber fasste den Baustellenbesuch zufrieden zusammen: „Wir haben den Vertretern des Umweltministeriums hier vor Ort gezeigt, dass die Umsetzung des Netzausbaus möglich ist, wenn gute Planung, transparente Öffentlichkeitsarbeit und technisches Knowhow ineinandergreifen.“