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04 / 2019
Ultranet-Newsletter
Sehr geehrte Damen und Herren,
 
unsere Netzausbauprojekte haben keine Sommerpause gemacht. Vielmehr haben wir intensiv an der Vorbereitung der nächsten Verfahrensschritte für die Genehmigung von Ultranet gearbeitet. Anfang September fand der Erörterungstermin für den Bereich zwischen Weißenthurm in Rheinland-Pfalz und Riedstadt in Hessen statt. An mehreren Tagen erörterte die Bundesnetzagentur die Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange sowie Bürgern. Im südlich anschließenden Bereich bereiten wir nun, nachdem die Bundesnetzagentur den Untersuchungsrahmen festgelegt hat, die Planfeststellungsunterlagen vor und ganz im Norden haben wir den Bau des Konverters in Osterath beantragt.
Die geplante Gleichstromverbindung ist nun – nicht zuletzt aufgrund ihrer Länge - in den verschiedenen Teilabschnitten in unterschiedlichen Genehmigungsphasen angelangt. Wer sich mit der Planung und Genehmigung von Ultranet beschäftigt, stößt immer wieder auf Begriffe wie Netzentwicklungs- und Bundesbedarfsplan, Bundesfachplanung und Planfeststellungsverfahren. Was es damit auf sich hat, zeigen wir in einem neuen Erklärvideo. Sie finden es in unserem Netzjournal, das Ihnen stets aktuelle Themen der Energiewirtschaft und die Herausforderungen der Energiewende in knappen Artikeln, Interviews und Filmen näher bringt. Schauen Sie gerne mal vorbei!
 
Freundliche Grüße
 
Joëlle Bouillon
Projektsprecherin
Erörterungstermin
Vom 2. bis 6. September fand der Erörterungstermin für den Bundesfachplanungsabschnitt zwischen Weißenthurm und Riedstadt statt. Die Bundesnetzagentur hatte diejenigen, die im Vorfeld eine Einwendung oder Stellungnahme vorgebracht hatten, nach Limburg eingeladen. Insgesamt 110 Einwender waren der Einladung gefolgt. Ein Schwerpunkt war die Erörterung der Varianten für den Verlauf der Gleichstromverbindung, die von Trägern öffentlicher Belange und Privatpersonen in den vergangenen Monaten vorgeschlagen wurden. Eine Entscheidung darüber, welche Varianten im Planfeststellungsverfahren weiter geprüft werden, trifft die Bundesnetzagentur erst mit Abschluss der Bundesfachplanung.
Beantragung der Genehmigung für den Bau des Ultranet-Konverters
Am 6. September haben wir die Genehmigung für den Bau des Ultranet-Konverters in Meerbusch-Osterath beim Rhein-Kreis Neuss beantragt. Unser Standortkonzept für Osterath haben wir dafür deutlich überarbeitet. Der Abstand zur geschlossenen Wohnbebauung konnte auf 700 Meter erhöht werden und die Anregungen der Bürger für einen umfassenden Sichtschutz sind im Grünflächenkonzept eingeflossen.
Der Antrag umfasst die immissionsschutzrechtliche Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb des Konverters sowie die Baugenehmigung für alle notwendigen Anlagenbauwerke und Gebäude. Wir planen zudem, die Anlage umfassend zu begrünen. Ein entsprechendes Grünflächenkonzept für den gesamten Standort sowie angrenzende Freiflächen ist ebenfalls Teil des Antrags.
Um die Gleichstromverbindungen Ultranet und A-Nord in das europaweit übliche Wechselstromnetz einzubinden, sind Konverter an den Endpunkten der Projekte notwendig. Sie wandeln Wechselstrom in Gleichstrom und umgekehrt. Zudem lässt sich die Netzspannung regulieren und stabilisieren – eine Funktion, die heute vor allem konventionelle Kraftwerke übernehmen. Der Konverter reagiert flexibel auf Schwankungen bei Stromnachfrage und -angebot und kann die sogenannte netzunterstützende Blindleistung für das Wechselstromnetz bereitstellen. Die Anlage kann als Gleich- und als Wechselrichter betrieben werden und damit die Lastflussrichtung wechseln. Strom kann also von Norden nach Süden und in umgekehrter Richtung transportiert werden. Ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit der Stromübertragung in Zeiten der Energiewende zu gewährleisten.
Fortschritte im südlichen Planungsabschnitt zwischen Punkt Ried und Philippsburg
Im Nachgang zur Antragskonferenz am 25. Juni in Heppenheim hat die Bundesnetzagentur Anfang August den Untersuchungsrahmen für den Abschnitt Punkt Ried – Punkt Wallstadt für das Planfeststellungsverfahren festgelegt. Amprion wird nun die Planfeststellungsunterlagen nach diesen Vorgaben erstellen und begleitend weitere Gespräche mit den Trägern öffentlicher Belange führen. Für den anschließenden Planungsabschnitt bis Philippsburg hat unser Projektpartner TransnetBW im August den Antrag auf Planfeststellungsbeschluss gestellt, so dass auch in Baden-Württemberg alsbald eine Antragskonferenz stattfinden wird.