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12 / 2018
Newsletter Borgholzhausen
Sehr geehrte Damen und Herren,
 
ein ereignisreiches Jahr liegt hinter uns. Im Januar 2018 haben wir den Planungsdialog Borgholzhausen erstmals vorgestellt und unsere Absicht erklärt, im Bereich des geschlossenen Siedlungsbereichs Borgholzhausen eine Teilerdverkabelung zu planen. Inzwischen ist nach einigen Sitzungen die erste Phase des Planungsdialogs beendet und eine gemeinsam erarbeitete Idee für einen möglichen Trassenverlauf sowie die Kabel- übergabestationssuchräume entstanden.
Dies ist nun für uns die Basis für die weiteren Untersuchungen und Arbeiten auf dem Weg zu einem neu zu eröffnenden Planfeststellungsverfahren für den Genehmigungsabschnitt Punkt Hesseln bis Landesgrenze NRW/NDS.
Unser Ziel ist es, ungefähr Mitte 2020, die Planfeststellungs-unterlagen bei der Bezirksregierung Detmold als zuständiger Genehmigungsbehörde einzureichen. Bis dahin muss jedoch noch einiges geschehen und das wird zum Teil auch vor Ort sichtbar sein – mehr dazu in diesem Newsletter.
Katrin Schirrmacher
Leiterin Projektkommunikation
Telefon +49 231 5849-12950
Katrin.Schirrmacher@amprion.net
Mir ist bewusst, nach den vielen Gesprächen, ob in kleiner oder großer Runde, dass es so gut wie nie ein einheitliches Meinungsbild vor Ort geben wird und kann. Muss es das denn? Treffen nicht immer unterschiedliche Interessen aufeinander, die auch alle für sich ihre Berechtigung haben? Ist die Lösung dann nicht das Optimum zwischen kleinstem gemeinsamem Nenner und größtmöglicher Schnittmenge?
Mir ist auch bewusst, dass die Planung eines solchen Infrastruktur-projektes sehr technisch und juristisch ist. Das mag den Eindruck erwecken, dass die Interessen der Menschen vor Ort weniger zählen. Aber genauso wie Sie Ihr Interesse vertreten, haben wir eine Aufgabe zu erfüllen. Ich verstehe Sie sehr gut, wenn Sie mir Ihren Ärger oder auch Ihre Sorgen schildern, ich höre Ihnen zu und nehme Sie ernst. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, dass Sie nachvollziehen können, was wir tun und warum wir dies so tun. Ich werde auch im kommenden Jahr mit Ihnen unsere Planung diskutieren, Ihre Fragen beantworten und dazu beitragen, dass wir gemeinsam den Weg zwischen kleinstem gemeinsamem Nenner und größtmöglicher Schnittmenge zwischen all den Einzelinteressen finden.
 
Bis dahin wünsche ich Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit und kommen Sie gesund ins neue Jahr.
 
Herzlichst
Katrin Schirrmacher
Tief gebohrt -
Probebohrungen zur Untersuchung des Baugrunds
In den nächsten Wochen stehen Baugrunduntersuchungen in bis zu 20 Metern Tiefe an: Die Untersuchungen vor Ort sollen Aufschluss darüber geben, wie der Bodenaufbau entlang der vier bis fünf Kilometer langen Stromtrasse aussieht. Wie viele unterschiedliche Bodenschichten werden angetroffen? Welche bodenmechanischen Eigenschaften sind zu berücksichtigen? Wie sind die Grundwasserverhältnisse in den unterschiedlichen Trassenabschnitten?
Wie sieht es mit der Wärmeleitfähigkeit aus? Gibt es Abschnitte mit felsartigem Gestein? Welche Standsicherheit bietet der Baugrund für die weitere Planung? Wie können beim Rückbau die bodenmechanischen Eigenschaften des angrenzenden Bodens nachgebildet werden? All diese Fragen klären sich durch die acht Kernbohrungen und ca. 110 Rammsondierungen in unterschiedlichen Tiefen, die durch unsere Experten durchgeführt werden. Bei dem ganzen Prozess begleiten uns unabhängige Baugrundgutachter, welche die Bohrproben auswerten und uns bei jedem Einzelschritt beraten. Unser Anspruch ist es, nach einer Verlegung der Erdkabel den Ursprungszustand der Natur so genau wie möglich wiederherzustellen.
Amprion prüft derzeit verschiedene Varianten, die Kabeltrasse zwischen dem südlichen Suchraum im Bereich des Riesbergs und dem Suchraum nördlich des Hengbergs zu verlegen.
 
Download des Arbeitsberichts
Download des Bohrplans
Bildquelle: Wendt Bohrgesellschaft mbH
 
Hoch geflogen – Befliegung zur Sammlung von Geodaten
Bildquelle: von Rymon-Lipinski/Amprion GmbH
 
Im Mai 2018 hat die Befliegung der Trasse zwischen Hesseln und der Landesgrenze NRW/NDS stattgefunden, um die Landschaft digital zu vermessen. Mittels der aufgenommenen Daten aus der digitalen Geländeaufnahme können die Experten ein genaues topografisches Landschaftsprofil erstellen. Dies dient in der Vorbereitung des Planfeststellungsverfahrens unter anderem dazu, für die Konzeption der Freileitung die notwendigen Höhenprofile berechnen zu können.
Genau hingeschaut – Vorbereitung der Umweltverträglichkeitsstudie
Bildquelle: Limbrunner/Amprion GmbH
 
Amprion hat im Oktober 2018 bei der zuständigen Genehmigungsbehörde, der Bezirksregierung Detmold, die Scopingunterlagen für den Genehmigungsabschnitt Punkt Hesseln bis zur Landesgrenze NRW/NDS eingereicht. Mit den Scopingunterlagen geht es darum, den notwendigen Untersuchungsrahmen und die Detailtiefe für das anstehende Planfeststellungsverfahren und die entsprechenden Unterlagen zwischen Vorhabenträger und Behörde sowie Fachbehörden abzustecken. Dies betrifft insbesondere die Themen Umwelt- und Naturschutz sowie Artenschutz
Beteiligt werden von der Genehmigungsbehörde die Stadt Borgholzhausen, der Kreis Gütersloh, der NRW Forstbetriebsbezirk sowie Vertreter von Naturschutzverbänden und weiteren Fachbehörden und Verbänden. In diesem Teil der Vorbereitung des Planfeststellungsverfahrens ist die Öffentlichkeit noch nicht formell beteiligt, allerdings geht es auch erst einmal um das Abstecken des Untersuchungsrahmens. Die Scopingunterlagen werden von der Behörde veröffentlicht, sobald die Fachbeteiligung abgeschlossen ist und der Untersuchungsrahmen feststeht.
Die zu erstellenden Unterlagen sind später Teil des Planfeststellungsverfahrens für den Genehmigungsabschnitt vom Punkt Hesseln bis zur Landesgrenze Niedersachsen. Die Unterlagen für dieses Verfahren werden von Amprion nun bis Mitte 2020 erarbeitet und dann bei der Bezirksregierung Detmold eingereicht. Im Vorfeld gibt es selbstverständlich öffentliche Veranstaltungen, um über all diese Themen zu informieren.