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02 / 2020
ALEGRO-NEWSLETTER
LIEBE LESERINNEN UND LESER,
 
die Arbeiten an der Gleichstromverbindung liegen trotz der Covid-19-Pandemie im Zeitplan und stehen kurz vor dem Abschluss. Darauf sind wir stolz und fiebern nun der Inbetriebnahme entgegen. ALEGrO geht ab Oktober 2020 technisch in Betrieb. Ab Mitte November 2020 steht das Kabel dem europäischen Strommarkt zur Verfügung. Stromhändler können dann die Transportkapazitäten über die deutsch-belgische Grenze ersteigern und für den internationalen Stromaustausch nutzen. Lesen Sie heute über die letzten Schritte auf dem Weg dahin.
 
Viel Spaß bei der Lektüre und freundliche Grüße,
 
Joëlle Bouillon
Joëlle Bouillon
Projektsprecherin
DIE LETZTE MUFFE
 
Einen bedeutungsvollen Moment gab es diese Woche an der deutsch-belgischen Grenze: Zusammen mit unserem belgischen Partner Elia haben wir die Kabel der ersten Strombrücke zwischen Deutschland und Belgien am Grenzübergang bei Aachen-Lichtenbusch verbunden. Die letzte Muffe der 90 Kilometer langen Erdkabel ist fertig. Damit ist die Kabelverbindung zwischen Oberzier und Lixhe komplett.
Die Projektleiter Ingo Sander (Amprion, links) und Dirk Wellens (Elia) treffen sich an der deutsch-belgischen Grenze.
Die Projektleiter Ingo Sander (Amprion, rechts) und Dirk Wellens (Elia) treffen sich an der deutsch-belgischen Grenze.
TOLLE KISTE
 
Von außen sieht der ALEGrO-Konverter in Oberzier schon länger fertig aus, und nun nähert sich auch sein Innenleben der Fertigstellung. Seit Anfang des Jahres stattet Siemens die Halle mit der Technik aus, die künftig für die Umwandlung von Dreh- in Gleichstrom und umgekehrt sorgen wird. Unser Team hat den Konverter bereits erfolgreich über ein 380-kV-Feld der Umspannanlage Oberzier unter Spannung gesetzt. Ein wichtiger Test für die bevorstehende Inbetriebnahmephase im Herbst.
Nur, wenn der Umrichter nicht unter Spannung steht, ist die Konverterhalle begehbar.
ALEGRO ALS TEIL DES EUROPÄISCHEN STROMMARKTS
 
Deutschland ist beim Stromtransport das Transitland Nummer eins in Europa. Mit Kuppelleitungen zu bislang acht ausländischen Übertragungsnetzbetreibern in fünf Ländern (NL, L, F, CH, A) erfüllt Amprion die individuellen Transportwünsche europäischer Stromhändler bei gleichzeitig höchster Transportsicherheit. An den Grenzen zu den Niederlanden, der Schweiz und Frankreich können die Stromhändler die knappen Übertragungskapazitäten per Auktion erwerben. Auch für ALEGrO ist die so genannte Engpassbewirtschaftung vorgesehen.
Stromhändler können ab Mitte November die Transportkapazitäten über die deutsch-belgische Grenze ersteigern und für den internationalen Stromaustausch nutzen. Dabei werden zunächst Day-Ahead-Kapazitäten für den Stromhandel angeboten, anschließend gehen die Intraday-Kapazitäten an den Markt. Die Vergabe von Langfristkapazitäten startet Anfang 2021.