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2/2021
OFFSHORE-NEWSLETTER
EDITORIAL
SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN,
im Jahr 2021 haben unsere Offshore-Projekte DolWin4 und BorWin4 weiter Fahrt aufgenommen. In Sachen Genehmigung haben wir bereits wichtige Meilensteine erreicht und auch im technischen und kaufmännischen Bereich sind wir voll im Zeitplan.
Im Mai dieses Jahres haben wir uns auf einen Standort für die landseitige Konverterstation in Lingen (Ems) festgelegt – eine wichtige Entscheidung für die weitere Planung. Im Bereich der Landtrasse liegt unser Fokus seit einigen Monaten auf den Baugrunduntersuchungen, die eine wesentliche Grundlage für das folgende Planfeststellungsverfahren bilden. Und auch im Küstenmeer nehmen die Projekte immer mehr Form an: Bis Ende des Jahres erwarten wir den Planfeststellungsbeschluss, sodass die ersten Bohrungen zur Querung der Insel Norderney im kommenden Sommer stattfinden können.
Stefan Sennekamp
Projektsprecher Offshore
+49 231 5849-12922
stefan. sennekamp@ amprion. net
Nun steht auch fest, welches Unternehmen sie durchführen wird: Wir haben die Ludwig Freytag GmbH & Co. KG aus Oldenburg damit beauftragt. Außerdem konnten wir das Raumordnungsverfahren des Projektes „Seetrassen 2030“ mit der Festlegung eines Trassenkorridors durch das Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems abschließen.
Über diese Themen möchten wir Sie in dieser Ausgabe unseres Offshore-Newsletters informieren. Besonders ans Herz legen möchten wir Ihnen einen Blick in die Rubrik „kurz und knapp“: Dort finden Sie ein neues Video zu den Konverterplattformen, die wir in der Nähe der Nordsee-Windparks errichten werden.
 
Wir wünschen Ihnen ein gutes restliches Jahr 2021. Bleiben Sie gesund!
 
Ihr Stefan Sennekamp
Konverterstation: Industriepark Lingen ist Vorzugsstandort
Amprion plant die Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 aufgrund ihrer großen Länge in Gleichstromtechnik. Diese ermöglicht es, große Energiemengen über weite Strecken verlustarm zu transportieren. Da das Übertragungsnetz in Deutschland überwiegend Wechselstromtechnik verwendet, wird in der Nähe des landseitigen Netzverknüpfungspunktes eine Konverterstation mit zwei Konverteranlagen benötigt. Sie wandeln den ankommenden Gleichstrom in Wechselstrom um, damit er ins Übertragungsnetz eingespeist werden kann. Im vergangenen Sommer hatte Amprion der Öffentlichkeit mehrere Flächen in Lingen und Wietmarschen vorgestellt, die als Standorte für die Konverterstation in Frage kommen. Grundlage dafür bildete ein umfangreiches Standortgutachten. Nun hat Amprion eine Fläche im Industriepark Lingen-Süd als Vorzugsstandort festgelegt. Mehr zum Konverterstandort
Genehmigung im Wattenmeer: Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt „Küstenmeer“
Die beiden Offshore-Projekte DolWin4 und BorWin4 werden im Küstenmeer im sogenannten „Norderney II-Korridor“ geplant. Er bezeichnet einen für die Verlegung von Seekabeln vorgesehenen Trassenkorridor zwischen der 12-Seemeilen-Grenze und dem Anlandungspunkt in Hilgenriedersiel (Gemeinde Hagermarsch). Amprion hat im März die finalen Planfeststellungsunterlagen für diesen Abschnitt eingereicht. Damit wurde das Anhörungsverfahren eingeleitet. Die umfangreichen Unterlagen umfassen auch die Planungen zur Querung der Insel Norderney und des Küstenschutzdeiches bei Hilgenriedersiel mittels Horizontalbohrungen.
 
In Abstimmung mit der Genehmigungsbehörde rechnet Amprion damit, den Planfeststellungsbeschluss bis Ende 2021 zu erhalten. Das hat für die Planer einen entscheidenden Vorteil: „Wir möchten die Flächen zur Baustelleneinrichtung auf Norderney möglichst schon Anfang 2022 errichten. So können wir einen Großteil der erforderlichen Schwerlasttransporte bereits vor der Hauptsaison erledigen und die Belastung für den Tourismus auf der Insel etwas entzerren. Voraussetzung dafür ist es, dass wir den Planfeststellungsbeschluss planmäßig erhalten“, so Projektleiter Marco Franz. Im Sommer 2022 sind die ersten Horizontalbohrungen geplant.
Die Baugrunduntersuchungen in den Landabschnitten laufen auf Hochtouren
Zwischen dem Anlandungspunkt in Hilgenriedersiel und dem Netzverknüpfungspunkt in Lingen verlegen wir Erdkabel auf einer Strecke von rund 155 Kilometern. Um den genauen Trassenverlauf im späteren Genehmigungsverfahren festzulegen ist es von wesentlicher Bedeutung, vorab die Beschaffenheit des Bodens zu untersuchen. Dazu dienen die sogenannten Baugrunderkundungen, die in den vergangenen Monaten und noch bis einschließlich Oktober 2021 in unseren Landabschnitten Nord und Süd durchgeführt wurden. Die Art der Untersuchung unterscheidet sich dabei von Fläche zu Fläche. Möglich sind beispielsweise Bodenkartierungen, verschiedenste Bohrungen oder sogenannte Drucksondierungen. Die Ergebnisse werden im Anschluss an die Arbeiten ausgewertet und fließen in die Bewertung der verschiedenen Trassenvarianten und die Bauausführungsplanung ein. Hier finden Sie Informationen zu den Untersuchungen im Landabschnitt Nord und im Landabschnitt Süd.
Amprion beauftragt Ludwig Freytag GmbH & Co. KG mit Horizontalbohrungen im Küstenmeer
Die Amprion Offshore GmbH hat das erste große Gewerk für die Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 vergeben: Das Oldenburger Unternehmen Ludwig Freytag wurde mit den Anlandungsbohrungen im niedersächsischen Küstenmeer beauftragt. „Die Bautätigkeiten im Nationalpark Wattenmeer sind eine besondere Herausforderung bei der Insel- und Deichquerung“, so Henning Kuchenbuch, zuständiger Teilprojektleiter bei Amprion. „Wir freuen uns, mit dem Unternehmen Ludwig Freytag einen erfahrenen Partner an unserer Seite zu haben. Das Unternehmen hat in vergleichbaren Projekten schon mehrfach bewiesen, dass es sowohl den bautechnischen als auch den umweltfachlichen Herausforderungen gewachsen ist.“ Zur Pressemitteilung. 
Raumordnungsverfahren „Seetrassen 2030“ abgeschlossen: Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Weser-Ems legt Kabelkorridor über Baltrum fest
Mit dem Ziel, neue Trassenkorridore für zukünftig zu entwickelnde Offshore-Netzanbindungssysteme im niedersächsischen Küstenmeer zu erschließen, haben Amprion und TenneT im Jahr 2019 vorausschauend das Projekt „Seetrassen 2030“ ins Leben gerufen. Aufgrund der Vielzahl zu realisierender Offshore-Netzanbindungssysteme in der Nordsee und der engen Taktung der Bauzeiten werden in absehbarer Zeit neue Korridore benötigt. Da die Anbindung dieser Systeme an das Übertragungsnetz entweder in der Regelzone von Amprion oder der von TenneT erfolgen wird, haben die Unternehmen im Dezember 2020 gemeinsam einen Antrag auf Durchführung eines Raumordnungsverfahrens (ROV) gestellt.
 
Dieses ist nun abgeschlossen. In dem Verfahren wurden Korridore über die Inseln Baltrum und Langeoog geprüft. Das ArL Weser-Ems kam zu dem Schluss, dass der Korridor von der 12-Seemeilen-Grenze kommend über Baltrum bis zum Anlandungsbereich westlich von Dornumersiel raum- und umweltverträglicher ist. Entscheidend dafür waren unter anderem Aspekte des Naturschutzes, die Trinkwasserversorgung der Inseln und der für die Region wichtige Tourismus. Die Landesplanerische Feststellung wurde durch das ArL Weser-Ems am 18.10.2021 vorgelegt.
 
Die Pressemitteilung des ArL Weser-Ems finden Sie hier. Weitere Informationen zu den Hintergründen finden Sie hier.
 
Kurz und knapp: Die Herausforderungen der Offshore-Konverterplattform
Neben der landseitigen Konverterstation am Endpunkt unserer Projekte (s.o.) benötigen wir auch je eine Konverterstation in unmittelbarer Nähe der Windparks. Die Herausforderung dabei: Die Konverterstationen stehen auf hoher See und müssen besondere statische und elektrotechnische Anforderungen erfüllen. Wie unsere Konverterplattformen aufgebaut sind und wie sie den rauen Bedingungen auf See trotzen, erklären wir in diesem Video.